Jänner 2023
Newsletter Jänner 2023
Willkomen im neuen Jahr!
Alles gut überstanden? Endlich konnte man nach 2-jähriger Corona-Abstinenz wieder einmal ohne wesentliche Einschränkungen feiern! Den Alltag etwas beiseite schieben und wirklich nur locker loslegen. Aber Achtung! Ab dem 2. Jänner kommt doch wieder der Alltag auf uns zu. Und so kann man nur hoffen, dass das Jahr 2023 vielleicht doch ein wenig besser wird als das vorherige. Da es kaum etwas Neues auf dem Markt gegeben hat, worüber es zu berichten lohnte, heute wieder einmal ein Bericht zum Thema Software, das - egal in welchem Jahr - nie an Aktualität verloren hat. Und vielleicht findet es bei dem einen oder anderen noch Platz als guten Vorsatz für 2023!
Gute Zukunftsaussichten?
Sehr oft haben wir in unseren bisherigen Berichten darauf hingewiesen, wie wichtig es für einen Unternehmer, eine Organisation oder sogar für einen Staat sein kann, sich in Sachen Software und Programme nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig zu machen. Die IT-Branche ist dabei ein sehr hartes Pflaster und viele haben damit schon bittere Erfahrungen sammeln müssen. Für das Jahr 2023 zeigt sich erneut eine dieser bitteren Erfahrungen am Horizont ab.
Ein Beispiel: Die allzeit hochgelobte Software-Schmiede SAP wird mit Ende des Jahres 2025 den Support für das bisherige Kernsystem SAP ERP 6.0 und SAP Business Suite 7, einstellen. Punkt! Heißt im Klartext, dass ab diesem Zeitpunkt keinerlei Wartungen, Erweiterungen, Anpassungen (z.B. an neue Steuersätze uvm.) möglich sein werden. Wer also auf laufende Erneuerungen seiner Warenwirtschaft, Logistik, Adressenverzeichnisse, Auswertungen usw. angewiesen ist, MUSS - wenn er dabei bleiben will - auf das neue SAP S/4HANA umsteigen. Übrigens ist dieser Umstand schon seit dem Jahre 2019 bekannt.
SAP freundliche Berichterstatter verharmlosen diese Umstellung gerne und weisen darauf hin, dass ja die Bedieneroberfläche(!) SAP GUI, auch weiterhin angeboten werden wird und durch die Kompatibilität zum alten ERP keine komplette Neuimplementierung notwendig sein wird. Aber selbst SAP schränkt dazu ein, dass es Probleme geben kann.
Was heißt das nun für die bestehenden Kunden? Viel Geld ausgeben, für ein Produkt, mit dem man vielleicht vorher schon nicht zufrieden gewesen ist? Ein Zitat aus einem Bericht eines sehr SAP freundlichen Unternehmens:
„Unternehmen müssen aktuell nicht in Hektik verfallen, aber eine überlegte SAP-Strategie sichert die Wettbewerbsfähigkeit und vermeidet Kostensprünge. Alle Unternehmen, die SAP im Einsatz haben, müssen sich über kurz oder lang mit SAP HANA beschäftigen!“
Alleine in diesem Absatz finden sich alle widersinnigen und sich selbst widersprechende Aussagen auf einem Fleck! Die SAP-Strategie kommt sicher erst einmal dem Unternehmen selbst zu Gute. Gesicherte Wettbewerbsfähigkeit, vermiedene Kostensprünge und "...man MUSS sich kurz oder lang mit SAP HANA beschäftigen!".
Nein, liebe Leute, man MUSS gar nichts! Man muss als Unternehmer nur einmal den Mut haben, nein zur weiteren Ausbeutung zu sagen und auch einmal Alternativen ins Auge zu fassen. Denn die gibt es zuhauf!
Und noch etwas zu diesem Thema. Erst im Februar 2022 wurde ein Artikel veröffentlicht, warum der Job als SAP Berater als Top-Job gilt. Einstiegsgehalt zwischen 40.000 und 50.000 Euro, in Einzelfällen und nach Jahren sind sogar über 100.000 Euro pro Jahr möglich. Liebe Unternehmer, alleine in Österreich gibt es eine Menge dieser Berater. Ja, wer zahlt denn die alle?
Auch in Österreich gibt es viele Organisationen wie Spitäler, Verwaltung aber auch die Exekutive und die Gerichte, welche vom Staat mit den Lösungen von SAP zwangsbeglückt worden sind. Und viele waren und sind davon nicht begeistert gewesen. Und jetzt kommt eben der nächste große Eingriff in die Haushaltskassa, um wieder genau solchen Unternehmen das Geld in den Rachen zu stopfen, anstelle Alternativen zu suchen. Zahlt ja eh nur der Steuerzahler!
Wer nun glaubt, SAP ist das einzige Unternehmen, das so oder so ähnlich vorgeht, der irrt. Auch Microsoft plant für die nächsten Quartale Neuerungen, welche mit einfachen Updates nicht zu vergleichen sind. Neue Versionen werden abgespeckt und man lässt sich in Zukunft auch immer weniger in die Karten schauen. So erhalten künftige „Microsoft-Experten“ vielleicht auch nicht mehr alles Wissen was sie benötigen, sondern nur noch vorgewählte Alltagskost für einfachste Anwendungen. Und der Rest? Könnte dann sicher teuer werden!
Zur Abhängigkeit von großen Software-Firmen noch ein schon älteres aber immer noch aktuelles Zitat aus der Wirtschaftswoche, auf die Frage: Werden Unternehmen immer abhängiger von SAP?
„Das stimmt! Die Integration der Systeme führt dazu, dass Kunden immer mehr bei einem Lieferanten bestellen. Microsoft macht im Cloud-Bereich das Gleiche. Die haben alle das gleiche Management-Lehrbuch gelesen!“.
Bei diesen Unternehmen geht es also nicht nur um Kleingeld, sondern um recht viel Kohle. So manche kleinere aber auch größere Unternehmen haben das schon mit großen Existenzproblemen bezahlen müssen, weil sie eben solchen Unternehmen blind vertraut haben.
Die Abhängigkeit von derartigen Software-Riesen beschert diesen eine Art Monopolstellung in diesen Bereichen. Viele kleinere Anbieter, mit weniger Personalaufwand, bieten oft bessere und auch günstigere Lösungen an. Vor allem auf Plattformen und mit Programmen, welche nicht nur von einem Unternehmen, sondern von mehreren Anbietern gewartet und betreut werden können. Man kann also jederzeit den Betreuer wechseln, sollte dieser den Wünschen des Kunden nicht mehr entsprechen. Denn alles in allem, es sind nur Datenbanken, die es richtig zu verwalten gilt.
Man sieht, das Jahr 2023 bringt also für viele Unternehmer einiges an Kopfzerbrechen mit. Zeit also, doch einmal Alternativen ins Auge zu fassen, um diesen Klotz am Bein vielleicht einmal los zu werden. Prosit Neujahr!
AVID: Pro Tools 2022.12 ist da!
Man hat es doch noch im alten Jahr geschafft: AVID hat als verspätetes Weihnachtsgeschenk endlich die neue Version 2022.12 von Pro Tools vorgestellt. Der wohl wichtigste Punkt bei dieser Version ist sicher die Kompatibilität mit dem neuen MacOS Betriebssystem Ventura.
Ja, es hat auch sofort geklappt. Nicht zu übersehen ist aber, dass auch alle PlugIns wieder dieses Update benötigen. Ist zwar etwas mühsam, mehr als 30 neue Versionen zu installieren, aber es geht doch recht rasch. Und danach hat man eben alles wieder auf der Rolle!
Benutzer von M1 und M2 Apple Silicon Rechnern arbeiten nach wie vor mit "Rosetta 2" als Emulator am jeweiligen Rechner. Wer aber möchte, kann die Beta Version einer kommenden Native-Lösung jetzt schon testen. Dazu muss man lediglich den Punkt: "Mit Rosetta starten" deaktivieren. Dann startet Pro Tools im Beta Mode. Aber Achtung: Diese Beta Version ist noch nicht voll funktionsfähig!
Zurück zum Update. Wer im Vorfeld schon auf die jeweiligen Neuerungen bei den Drittanbietern geachtet hat, der kann nach der Installation der neuen Programmversion und des neuen Treibers sofort loslegen. Alle anderen sollten nicht vergessen, auch diese Erweiterungen vor der ersten Inbetriebnahme zu prüfen. Mit den bekanntesten Herstellern (z. B.: Waves, NI, IK Multimedia etc.) gibt es dabei auch keine Probleme, denn diese Hersteller haben alle schon die neuesten Versionen zur Verfügung gestellt. Somit kann man ins neue Jahr schon mit neuem Elan losstarten. Auf geht's!