September 2024

Newsletter September 2024

Willkommen im meteorologischen Herbst!

Na ja, der Sommer geht dem Ende zu, die Schulen beginnen wieder und rückblickend betrachtet, war alles wieder viel zu kurz. Trotzdem uns die momentanen Temperaturen noch an den Sommer erinnern, es kommt doch wieder der Alltag zurück. Natürlich hat man auch bei vielen Firmen die Sommerpause bemerkt und es ist nicht viel passiert, aber dafür gibt es ja nun bald den Herbst.

Allgemeines zur Zentralität

Crowd

Wie man in den Sommermonaten leidlich mitbekommen hat, ist man als zentral vernetzter Betrieb oder Konzern bei Störungen im allgegenwärtigen Netz den Folgen ziemlich hilflos ausgeliefert. Wer also den Totalausfall am 19.07.2024 miterleben durfte, wird darüber wohl ein Lied singen können.

Dabei war dieses mal kein Hacker-Angriff die Ursache, sondern ein Sicherheitsupdate der Firma Crowdstrike, welches auf Windows-Computern aufgespielt worden war.

Wie riskant eine totale Vernetzung sein kann hat schon der bekannte Oxford Forscher Brian Klaas in seinem Buch „Flure“ beschrieben. Er geht davon aus, dass die Welt mit der totalen Vernetzung ein „katastrophales Risiko“ eingeht.

Trotzdem geht man auch in der Beratung von Klein- und Mittelbetrieben immer mehr auf Lösungen über, die genau in diese Richtung weiter verlaufen. Die „Cloud“ als ultimative Lösung, Fremdfirmen, die alle Daten verwalten usw. sind nur einige der hirnlosen Empfehlungen die dabei gegeben werden. Wenn dann etwas passiert und das kann man fast täglich irgendwo nachlesen, sind natürlich die Unternehmer selber schuld. Haftung, wenn in der Cloud oder bei Fremdfirmen etwas passiert, übernimmt natürlich niemand.

Absoluter Clou sind im Moment aber auch Versicherungen, die den Unternehmern mit entsprechenden Angeboten versprechen, etwaige Schäden zu versichern. Natürlich muss man vorher recht kostenintensiv Beratungen über sich ergehen lassen, doch kann im Moment noch keiner sagen, was passiert, wenn es passiert! Und über die Prämien sollte natürlich stillschweigen gewahrt bleiben!

Und dennoch - extrem viele Unternehmer, Gemeinden und sonstige Organisationen lassen sich derartige Maßnahmen als Allheilmittel einreden, wobei wir wieder nur wiederholen können, dass die Ursache für das ganze Übel damit nicht verhindert wird.
Eigenständige Unternehmen sollten das auch bleiben. Mit einfachen und nicht kostenintensiven Lösungen kann man sich vom Rest der Welt derart abnabeln, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Schäden durch das Internet erleiden wird. Aber es sagt halt keiner.

Neue Besen ...!

BesenMan kennt das Sprichwort: „Neue Besen kehren besser!“. Diesem Sprichwort folgend wird einmal ein neuer IT-Berater in einer Firma eingestellt. Dieser Betrieb arbeitet vollständig mit lang gedienter und perfekt funktionierender MacOS Software und Apple-Geräten. Letztere waren schon ein wenig in die Jahre gekommen, funktionierten aber immer noch bestens. Der erste Vorschlag des neuen Herrn war natürlich sofort, alles auf Windows mit PC Geräten umzustellen, was sowohl an den Angestellten als auch an den Kosten scheiterte. Der nächste Angriff war, die bestehende und sehr gut funktionierende Datenbank Software gegen eine andere sehr bekannte DB-Lösung zu wechseln. Alleine die Lizenzrechte hätten den Betrieb wohl an den Rand des Ruins geführt. Ganz zu schweigen von den neuen Eingaben von tausenden von Waren- und Datensätzen.
Nun muss man ergänzen, dass das gesamte Firmensystem in den Jahren davor klaglos und schadenfrei und daher sehr kostengünstig betrieben werden konnte. Ein Argument, dem der neue Herr nicht aus dem Weg gehen konnte. Daher war nach gut 8 Monaten Schluss mit dem Spektakel und der Betrieb läuft immer noch sehr gut, aber eben ohne den neuen Herrn.
Ach ja - der Betrieb gehört immer noch zu unseren Kunden!
Und die Moral dieser Geschichte? Viele Unternehmer lassen sich von angeblichen „Kapazitäten“ gerne etwas blenden. Die meisten dieser Leute kommen aus der Windows Branche, das einzige Metier das sie kennen, und wollen nun den Betrieb an ihr eigenes Wissen anpassen. Egal was es kostet. Man handelt daher nicht für den Betrieb sondern ausschließlich, um die eigene Anwesenheit zu rechtfertigen. Man kann nur hoffen, dass viele andere Betriebe sowie in unserem Beispiel, den Mut haben, die geeigneten Konsequenzen zu ziehen.

Sommerrückblick

Dass sich im Sommer darüber hinaus noch einiges ereignet hat (siehe Berichte: „Neue Abzocke?“ und „Neue Web-Seite?“) war nicht zu übersehen und zeigte so manches Unbill in der IT-Branche auf. Bleiben wir aber bei den schönen Tagen, die allzuschnell verflogen sind und freuen wir uns auf einen hoffentlich auch schönen Herbst, Mit den Neuigkeiten im Herbst ist sicher zu rechnen und dann werden wir wieder darüber berichten.